Rezension: Die Farben des Himmels von Christina Baker Kline

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Buchdetails
ISBN: 9783442314157
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 370 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 14.05.2018

 

3,5 von 5 Sternen

Ich habe das Buch als Rezensionsexmplar von Bloggerportal und Goldmann Verlag erhalten. Rezensionsexemplare beeinflussen meine eigene Meinung nicht!

 

Inhalt/Klappentext
Die abgeschiedene Farm ihrer Familie in Maine ist die einzige Welt, die Christina Olson kennt. Eine seltene Krankheit schränkt ihren Radius extrem ein und verhindert, dass sie diesen kleinen Kosmos verlassen kann. Als ihre ersehnte Verlobung in die Brüche geht, platzt ihre letzte Hoffnung, der klaustrophobischen Enge ihres Lebens zu entkommen. Doch dank ihres unbeugsamen Willens gelingt es Christina, sich eine ganz eigene Welt zu erschaffen – in deren Mittelpunkt die tiefe Freundschaft mit dem Maler Andrew Wyeth steht. Er zeigt ihr, dass es mehr als eine Art gibt zu lieben, und verewigt sie in einem der berühmtesten amerikanischen Gemälde des 20. Jahrhunderts.

Schreibstil/Storyverlauf
Das Buch war angenehm zu lesen. Umgebung, Figuren und Gefühle wurden gut beschrieben, sodass man eine genaue Vorstellung von allem hatte. Auch die Sprache der Figuren war an die Zeit, in der das Buch spielt, angepasst.
Das Buch hat zwei Erzählzeiten. Es springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Ich mag sowas immer gerne lesen, aber in diesem Fall kam die Gegenwart zu kurz.
So lang der Fokus mehr auf der Vergangenheit der Protagonistin als auf der Freundschaft.
Natürlich war die Geschichte interessant zu lesen und man hatsie besser kennengelernt.
Aber genau da fingen die Schwierigkeiten an…

Charaktere
Das Buch wird aus der Sicht von Christina geschrieben. Sie leidet seit ihrer Kindheit an einer Krankheit, die ihre Beine verkrüppelt hat, deswegen kann sie nur schwer fortbewegen.
Ich empfand Christina als einen sehr schwierigen Charakter und es fiel einem sehr schwer Sympathie für sie auf zubauen.
Einerseits kann man Verständnis für ihre Situation aufbringen. Schließlich steckt man eine Behinderung nicht ohne weiteres weg. Aber ihre Verbohrtheit ließ mich oft den Kopf schütteln.
Je mehr ich von ihrer Geschichte gelesen habe, desto weniger konnte ich sie leiden.
Ich habe nicht verstanden warum sie keine Behandlung wollte oder warum sie es vorgezogen hat sich robbend fortzubewegen statt den Rollstuhl zu nehmen.

Andrew Wyeth war, wie man sich einen Maler vorstellt. Er lebt gedanklich in seiner eigenen Welt und will nur malen.
Natürlich klappt das nur bedingt, da seine Frau andere Vorstellungen hat. Daher muss er im Buch erstmal seinen Weg finden.
Mit Christina verbindet ihn im Grunde nur das Anders sein. Daher verstehen die Beiden sich auch so gut.

Dann gibt es noch den Bruder von Christina, der mit ihr auf der Farm geblieben ist.
Er tat mir am allermeisten Leid. Er konnte nie wirklich das machen was er wollte. Nachdem seine Schwester seine große Liebe vertrieben hat, wurde er sehr verbittert und ist wohl aus Trotz auf der Farm geblieben.

In Christinas Erzählung ihrer Vergangenheit tauchen noch einige Personen auf, die in ihrem Leben eine große Rolle gespielt haben.
Besonders toll fand ich ihre Großmutter, die sie immer noch ermutigt hat, was aus ihrem Leben zu machen.

Ihren Vater konnte ich nicht sonderlich leiden, weil er Christina zusätzlich Steine in den Weg legt hat. U.a. als er ihr quasi verboten hat als Lehrerin zu arbeiten. Schließlich haben sie doch die Farm….

Ihren Ex-Verlobten mochte ich auch, weil er sie wirklich geliebt hat und er wollte nur das Beste für sie. In meinen Augen war Christina selbst schuld, dass er sie verlassen hat.

Meine Meinung
Als ich den Klappentext gelesen haben, hatte ich gehofft, dass das Buch ähnlich so wird wie „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“
Leider war es nicht so.

 

Ich habe das Buch recht gerne lesen. Aber wie schon beschrieben, hatte ich ein großes Problem mit der Hauptprotagonistin.
Aus einiger Erfahrung in meinem Umwelt weiß ich, dass es nicht leicht eine Behinderung zu machen. Man muss auch vieles verzichten und es gibt sicherlich viele mitleidige Blicke.
Aber ich habe es echt nicht verstanden, warum Christina sich nicht helfen lassen wollte und warum sie in ihrer eigenen Verdrossenheit u.a. das Leben ihres Bruders zerstört hat.

Auch wenn der angekündigten Freundschaft war ich nicht vollkommen überzeugt. Die meiste Zeit lief Adam durchs Haus und hat gemalt. Die Gegenwartparts waren einfach zu kurz, als dass sich die Freundschaft richtig entwickeln konnte.

Das Buch ist solide, aber auch nichts wirklich besonders. Ein nettes Buch für Zwischendurch.

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